Liebe Leser, wir haben lange überlegt, ob wir Ihnen in unserer vernetzt! ein Produkt vorstellen sollen. Das sieht immer schnell nach versteckter Werbung aus und dafür ist uns der begrenzte Platz in unserem Magazin natürlich viel zu schade. Dennoch haben wir beschlossen, Ihnen von diesem Produkt zu berichten, und das aus gutem Grund: Es macht das Leben einfacher.
Die Rede ist von den Quintessenzen aus dem Hause Solveta in Pinneberg bei Hamburg. Chef und zugleich einziger fester Mitarbeiter dieser Firma ist Martin Nitsche. Der Name ist Ihnen vielleicht ein Begriff, denn Martin Nitsche war schon einmal zu Gast in der vernetzt!, seinerzeit noch als Marketingleiter der Commerzbank in Frankfurt. Im Sommer vor drei Jahren lag Martin Nitsche in Dänemark am Strand – es war ein guter Sommer. Er las einen amerikanischen Thriller, in dem der US-Präsident allmorgendlich das „Presidential Daily Brief“ erhält. Und Nitsche dachte sich: Das hätte ich auch gern. Damals noch Marketingleiter des gerade in der Umstrukturierung befindlichen Bankhauses, durchlitt er das Schicksal vieler Führungskräfte: jeden Tag Meetings, jeden Tag zig Entscheidungen zu komplexen Sachverhalten, die getroffen werden wollen, und überdies noch eine Flut von Informationen, die nach Relevanz sortiert, gelesen und verstanden werden müssen. Und dann war da dieses „Presidential Daily Brief“. „Ich hatte das Ding vor Augen“, erinnert sich Nitsche.
„Das ist wie die Sendung mit der Maus für Erwachsene.“
Und so war die Idee zu den Quintessenzen geboren. Nitsche sprach mit Menschen, die anderen Wissen vermitteln; mit Lehrern und Didaktikern, Kindergärtnerinnen und Journalisten. Dabei kamen drei Aspekte immer wieder zur Sprache.
Erstens: Das Hauptproblem im Informationsprozess hat sich vom Gewinn zur Selektion der Informationen verschoben. Vor 20 Jahren war kaum in Erfahrung zu bringen, was das Konkurrenzunternehmen so treibt. Heute steht alles im Internet, und es drängt sich die Frage auf: Was ist relevant?
Zweitens: Die Menschen haben keine Zeit. Eine gezielte Wissensvermittlung sollte nicht länger als zehn, besser nur fünf Minuten dauern.
Drittens: Jeder Mensch nimmt Informationen über verschiedene Medien unterschiedlich gut auf, deshalb muss Wissensvermittlung möglichst medienübergreifend sein.
Nitsche machte sich an das Konzept und die Produktentwicklung. Im Januar dieses Jahres startete sein Unternehmen Solveta und die ersten Quintessenzen waren geboren. Nur gut acht Monate später lesen im Schnitt 7.500 zahlende Abonnenten jede Woche eine Quintessenz von Solveta. Auf der Kundenliste stehen Unternehmen wie die Postbank, die Ergo Versicherungsgruppe, Weight Watchers, der ADAC und die Allianz.
Das Produkt ist einfach, aber keineswegs banal: „Das ist wie die Sendung mit der Maus für Erwachsene“, beschrieb der neunjährige Sohn von Martin Nitsche einmal die Geschäftsidee seines Vaters und trifft damit genau ins Schwarze. Eine Quintessenz bringt ein Thema in einem maximal zehnminütigen Film und einem dazugehörigen PDF kurz und knackig auf den Punkt. Das Themenspektrum ist so breit, wie das Leben bunt ist – es reicht von Weihnachten bis Pinterest, von der Fußballeuropameisterschaft bis zu Viren, Würmer & Co., von Trennungsgesprächen bis hin zur Entwicklung der E-Books oder zur Europäischen Datenschutzrichtlinie (deren Entwurf umfasst 110 Seiten plus Anhänge, ist wahrlich kein Lesevergnügen und eine Herausforderung für jeden, der sie auch nur annähernd zusammenfassen soll).
Es liegt auf der Hand, dass eine Quintessenz aus ihren Nutzern keine Experten zum jeweiligen Thema machen kann. Diesen Anspruch erhebt Nitsche aber auch nicht. Man soll, sagt er, nach der Betrachtung einer Quintessenz drei Dinge tun können: Erstens bei einer Party oder Vorstandssitzung mitreden, zweitens etwas Kritisches und drittens etwas Inspirierendes zum Thema äußern können. „Für sehr viele Themen reicht das aus. Wer sich eingehender informieren will, findet entsprechende Links in den Quintessenzen“, sagt er. Und: „Der Wert einer Quintessenz liegt schon in der Selektion des Themas – zu erkennen, was relevant ist und was nicht, ist zu einer Leistung geworden.“
„Es sind immer die einfachsten Ideen, die außergewöhnliche Erfolge haben.“
(Leo Tolstoi)
Solveta hat zwei Geschäftszweige: Der eine Zweig arbeitet wie ein Verlag. Unternehmen abonnieren Quintessenzen für ihre Mitarbeiter, die Solveta nach eigenem Relevanzfilter produziert und wöchentlich per Mail verschickt. Der andere Zweig arbeitet wie eine Agentur: Unternehmen liefern Informationen – wie zum Beispiel Tabellenbände aus der Marktforschung – und Solveta erstellt eine individuelle Quintessenz. „Die Informationsmenge in dieser Welt steigt gewaltig, und eines der größten Probleme vieler Menschen ist es, wie sie mit der Datenflut umgehen sollen – in diese Situation habe ich hineingegründet. Ich habe zwar nicht die umfassende Lösung für das Problem, aber ich biete einen Ansatzpunkt, der bei der Lösung unterstützen kann“, sagt Nitsche.
Vereinfachung ist nicht nur der Kern des Geschäftsmodells, sondern auch Merkmal der Unternehmensstruktur. Solveta beschäftigt einen Stamm fester freier Mitarbeiter, die über die ganze Welt verteilt sind, was – der digitalen Vernetzung unserer Welt sei Dank – heute überhaupt kein Workflow-Problem mehr bereitet. Nachdem ein Thema feststeht, beginnt die Recherche, die laut Eigenangaben auf mindestens drei Kontinenten und in mindestens fünf Ländern läuft. Dieses Vorgehen ist sinnvoll, wie die Quintessenz zum Thema „Mobile Payment“ belegt: Die Analyse in Europa ergab, dass sich Mobile Payment in drei bis fünf Jahren durchsetzen könnte, in Schweden vielleicht etwas früher. In Kenia traf schon die Frage auf völliges Unverständnis, denn das mobile Bezahlen ist dort an der Tagesordnung: Die meisten Kenianer führen keine eigenen Konten, die Telefongesellschaften fungieren als Payment-Dienstleister. Alle Recherchen laufen nach genauen Briefings, zusätzliche Checklisten stellen sicher, dass die Ergebnisse valide sind. In der Regel ergibt eine solche Themenrecherche rund 150 bis 200 Seiten Informationen. Im nächsten Schritt wird ein freier Mitarbeiter beauftragt, das Thema auf zehn bis 20 Seiten zu verdichten und eine Storyline zu schreiben. „Das ist eine Kunst!“, bemerkt Nitsche, was jeder, der einmal auf engem Raum komplexe Zusammenhänge darstellen musste, sofort bejahen wird. Wie für jeden Prozessschritt gibt es auch für die Storyline eine eigenes Template und eine Checkliste. Als Nächstes folgt das Design, das unter anderem von einer Expertin im australischen Sydney gemacht wird; anschließend wird das Voiceover geschrieben und gesprochen und zu guter Letzt wird die Quintessenz produziert und ins Englische übersetzt.
Ob es irgendein Thema gibt, das sich nicht für eine Quintessenz eigne? „Nein“, sagt Nitsche, das könne er sich eigentlich nicht vorstellen. Und sein Wunschthema? „Eine Quintessenz für Kinder“, antwortet er und weiß auch schon das Thema: die Wikinger. Womit wir wieder in Dänemark wären und somit bewiesen ist, dass in unserer komplexen Welt doch irgendwie alles zusammenhängt.
Alles heiße Luft? Von wegen. Martin Nitsche war so nett, den Beweis anzutreten, dass Quintessenzen funktionieren: Wir danken deshalb herzlich für eine Quintessenz zum wahrlich nicht einfach zu verdichtenden Thema Komplexität, die Sie hier wahlweise auf Papier sehen oder – und das legen wir Ihnen sehr ans Herz – in einem kurzen Film unter www.solveta.net/go/komplexitaet erklärt bekommen.
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