Eine Karriere im Customer Service haben manche gar nicht auf dem Schirm.
Hatten übrigens die meisten nicht, die dann eine respektvolle Karriere gemacht haben.
Man kommt entweder als Student nebenberuflich in den Kundenservice oder über einen Teilzeitjob oder ist einer von rund 2.500 Auszubildenden jährlich für den Kaufmann-/Frau für Dialogmarketing in Deutschland. Am häufigsten ist es aber immer noch der Zufall. Und Jahre später sind sie auf der Karriereleiter ganz oben. Leiten des kompletten Customer Service in einem Konzern, entwickeln Customer Centricity Strategien, sind gefragte Berater und Vordenker für die Customer Journey in Unternehmen oder haben ihr eigenes Unternehmen.
Doch Karriere allein ist nicht alles bei der Berufswahl. Gerade für die junge Generation ist Diversity ausschlaggebend für die Wahl ihres Arbeitgebers. Mehr als zwei Drittel aller Bewerber und Bewerberinnen geben an, dass sie bei der Wahl ihres Arbeitgebers auf Vielfalt unbedingt Wert legen.
Prima!
Alter, Geschlecht, oder Identität, die sexuelle Orientierung, Religion, Behinderung, Nationalität oder ethnische Herkunft – sämtliche Dimensionen der Diversität sind in Callcentern, Contactcentern und im Kundenservice längst Realität. Kaum ein anderes Berufsbild bildet die komplette Welt im kleinen so gut ab.
Beim Call Center Dienstleister gevekom mit rund 1.500 Mitarbeitern, sind 85 Nationen und Sprachen vertreten, so Personalleiter Frank Wegner.
Der Kommunikations-Agentur Triple S Manufaktur liegen Menschen mit Behinderung am Herzen. Der Geschäftsführer Alfons Bromkamp ist Mitbegründer des Arbeitskreises Inklusion im internationalen Call-Center-Verband (CCV).
Beim Contact Center Spezialisten tricontes360 ist laut Whitepaper „Diversity“ die älteste Mitarbeiterin 78 Jahre jung und über alle knapp 2.500 Beschäftigten liegt der Frauenanteil bei 52%. Selbst für Gebete muslimischer Arbeitnehmer wird ein „Raum der Stille“ angeboten.
Und zu all dem, sind es viele. Laut Call Center Verband Deutschland e. V. (CCV) sind es allein 540.000 Menschen in Deutschland, die sich in Call- oder Contactcentern um Kunden kümmern. Entweder bei spezialisierten Dienstleistern (Outcourcing) oder in unternehmenseigenen Abteilungen (Inhouse).
Das sind immerhin mehr Beschäftigte im Kundenservice, als Menschen, die sich täglich darum kümmern, dass Lebensmittel auf unseren Tisch gelangen (2020: 535.000 Beschäftigte in der Lebensmittelbranche, lt. statistischem Bundesamt).
Lasst uns weiter ein Vorbild für Diversity sein!