
Liebe vernetzt! Leserin, lieber vernetzt! Leser,
meine Quarantäne habe ich in Spanien verbracht. Am 13. März 2020 rief Spanien den staatlichen Alarmzustand aus. Hier war komplette Ausgangssperre. Die folgenden Wochen verbrachte ich in meiner Wohnung.
Zuerst dachte ich an Einsamkeit. Doch sehr schnell zeigte sich das Gegenteil: Mein Kalender war voll mit Telefonaten und Video-Calls. Privat wie geschäftlich. Das obligatorische „Wie geht es Dir/Ihnen?“ hatte jetzt einen ernsthaften Hintergrund. Man redete. Lange, ausführlich, persönlicher als je zuvor. Loyalität, Hilfe und Anteilnahme in und aus allen Richtungen. Auch ich habe versucht zu helfen, wo Not war. Oft reichte es aber schon, füreinander da zu sein.
Woanders galt es, Mieten oder Rechnungen zu stunden, mit Masken und Desinfektionsmitteln zu helfen. Jeder wie er konnte. Die Hilfen waren unfassbar. Auch wenn wir aus den Medien wissen, dass sich nicht jedes Unternehmen heldenhaft verhalten hat.
Die Krise hat Gutes, aber auch Schlechtes hervorgebracht. Mehr denn je hat sie den einzelnen Menschen und sein Handeln an die Oberfläche gespült. In der Krise trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Egoismus von der Gerechtigkeit, die Angst von der Tapferkeit, die Gier von der Mäßigung, die Weisheit von der Dummheit.
Unter dem Aspekt der Tugenden wagen wir einen aktuellen Blick auf die Welt und unsere Branche.
Bleiben Sie weiterhin gesund.
Ihre
Iris Gordelik