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2020-11-27T10:56:40+01:0016. Februar 2019|Tags: , , , , |

Leserbriefe zum Magazin Nr. 18, „Erfolg? Erfolg!“

 

Guten Tag Frau Gordelik,

 

Treffer, versenkt! Diese Ausgabe ist die schönste und lesenswerteste Lektüre seit langem unter allen mich interessierenden Veröffentlichungen. Danke dafür … und weiter so.

Mirko Olschewski, Senior Consultant GE/CON GmbH

 

Tolle Story über Alfons Bromkamp in der vernetzt !! und auch das Statement in der INTRE passt ja gut dazu … gefällt mir beides sehr gut.

Thomas Güther, Managing Director CAPITA Europe

 

Danke für das Contra bezüglich eines Hypes, der auch mir gehörig auf die Nerven geht. Fehler habe ich in 16 Jahren Job und Führungskraft genug gemacht und/oder Fehlentscheidungen getroffen und keine/r hat in dem Moment auch nur annähernd Spaß gemacht. einen Fehler gemacht zu haben qualifiziert mich eben gerade nicht für die nächste, größere Aufgabe, sondern diese eine Aufgabe am Ende richtig gemeistert zu haben. Fazit: ein öffentlich bekannter Fehler kann ein career-terminating-event werden, bevor diese Karriere angefangen hat. Respekt davor zu haben ist also absolut richtig – Angst ist immer ein schlechter Ratgeber, Übermut ist irgendwann keine Ausrede mehr, sondern nur kaschierter Leichtsinn. Lernen wir aus Fehlern – klar.

Muss man sie deshalb machen – nein! Meine Kinder sollen die Hand nicht auf die Herdplatte legen, das ist falsch. Tun sie es trotzdem, lernen sie daraus. An alle Eltern die Frage: Wollen Sie, dass ihre Kinder das noch mal in anderer Form ausprobieren, weil Fehler machen so lustig und lehrreich ist? Zum Beispiel Steckdose mit Schraubenzieher kombinieren? Natürlich nicht! Unpassendes Beispiel? Vielleicht, aber es geht hier um eine Facette, die eine meiner Meinung nach Selbstverständlichkeit im Miteinander betrifft und sich als Kern in diesem Hype verbirgt: Das ist nämlich nicht das Fehlermachen selbst, sondern unser aller Umgang mit demjenigen, der ihn macht. Bei Kindern wünschen sich Eltern nämlich, sie kommen zu einem, wenn sie Mist gebaut haben, egal was passiert ist– ob mit 8 oder 18 Jahren. Warum, frage ich mich, gilt das nicht auch einfach so im erwachsenen Miteinander? Dafür braucht´s keine „Scheitern-ist-sexy-Kultur“ oder fuckup-nights. Das ist schlicht fair miteinander zu arbeiten, und da darf es auch mal krachen, wenn einer Mist gebaut hat!

Ich bin froh, dass mich ein old-fashioned-ehrlicher Kaufmann beruflich erzogen hat: die Anpfiffe waren fair, sie waren hart, sie waren sehr deutlich. Ich bin immer wieder zu ihm gegangen, um zu beichten, allerdings nie „gerne“.

Aber meine Umgebung und mein Chef halfen mir, die fachliche Lösung für ein Problem zu finden, das durch mich verursacht wurde – die Lösung war Prio 1, das Lernen daraus Prio 2. Ja, ich habe aus meinen Fehlern gelernt wie das Kind mit der Herdplatte – das heißt, es hat wehgetan. ich gebe meinen Kindern und auch meinen Mitarbeitern gerne immer wieder ein Pflaster und biete einen Ausweg, wenn ich kann. es macht aber mehr Spaß, erfolgreich gemeisterte Aufgaben zu feiern und gemeinsam Fehler zu verhindern.

Viele Grüße

Sebastian Wotschikowsky

PS: freue mich auf Pro und Contra „agile working“ oder andere Hypes, die wenig mehr als gesunder old-fashioned Menschenverstand sind, nur anders verpackt.

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