Als ich letzte Woche bekannt gegeben habe, dass ich nach 12 Jahren das vernetzt! Magazin einstelle, beglückte man mich überwiegend dazu, dass ich loslassen kann.

Teilweise waren die Nachrichten die ich dazu bekam sehr emotional. Verständlich, denn das mit dem Loslassen, zieht sich durch alle Lebensbereiche.

Den Job loslassen, ein Projekt, einen Freund oder Dinge, die man besitzt. Je älter man wird, desto mehr schleppt man Sachen mit sich herum, die einen lange begleiten, an die man sich gewöhnt hat. Oder man glaubt, sie geben einem Sicherheit oder vielleicht auch Prestige & Image. Für manches hat man vielleicht lange gespart oder es war früher mal ein Traum, es zu besitzen. An manche Dinge oder Situation hat man viele glückliche Erinnerungen und empfindet Dankbarkeit und Loyalität.

All das macht es uns schwer loszulassen. Aber tief im Inneren spüren wir, das macht uns nicht mehr glücklich.

In meiner kleinen Wohnung auf Mallorca hängt ein Bild an der Wand und darauf steht „Alles, was mich nicht glücklich macht, kann weg!“

Das Bild hat eine große Bedeutung für mich. Als ich vor rund fünf Jahren mein Leben als quasi „Digitalnomade“ begonnen habe, hatte ich gerade ein großes Haus entrümpelt. Musik, Bücher, Fotos… alles digitalisiert. Möbel, viele mit Erinnerungen. Alles verkauft oder verschenkt. Schmuck, darunter eine teure Uhr, die ich mir zum einem Gesellschafter Jubiläum selbst geschenkt hatte, weg damit. Nichts davon brauchte ich zu meinem Glück. Mein Glück ist die Freiheit die ich habe, von überall aus leben und arbeiten zu können. Leichtes Gepäck also.

Vor zwei Jahren habe ich auch einen sehr guten Freund losgelassen. Nach über 20 Jahren Freundschaft. Ohne ins Detail zu gehen, gab es einen sehr triftigen Grund dafür. Das tat sehr weh. Aber ich bekam die Frage gestellt: „Wann hat Dich dieser Freund das letzte mal glücklich gemacht?“ Da wusste ich, ich kann und muss diese Freundschaft loslassen.

Im Laufe des Lebens verändern wir uns (hoffentlich) und ich bin überzeugt, es ändert sich auch, was uns glücklich macht. Es lohnt innezuhalten und Inventur zu machen. Ganz egal, ob mit 20, mit 40 oder 60 oder noch älter. Loslassen ist kein Verlust. Denn was ich loslasse, schenkt mir Platz für Neues oder ich lasse den Platz einfach leer.

Wie ist das bei Dir? Kannst Du loslassen?

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