Mit 59 Digitalnomadin? Teil 1 - Step by step

Als Babyboomerin kenne ich natürlich auch viele Babyboomer. Oft bekomme ich Bewunderung dafür, wie ich lebe. Workation ist mein Lebensstil. Also Leben & Arbeiten komplett vermischt und ich reise durch die Welt, wo es grad 30 Grad warm ist.

„Also, wir sind ja etwa im selben Alter. Ich würde mich das nicht trauen.“

Zugegeben: das war auch bei mir eine Step-by-Step-Sache. Eine längere Reise, von der ich erzählen möchte.

Aufgewachsen bin ich mit tradierten Werten, nämlich die einer Besitzgesellschaft. Mein Haus, mein Auto, schöne Möbel, … Was man besitzt, gibt Sicherheit. Ich hatte das Glück, durch meinen beruflichen Erfolg recht gut gesichert zu sein.

Vor etwa zehn Jahren rief mich ein Kunde nach Mallorca, ihn bei der Führungskräftebesetzung zu unterstützen. Koffer für 2-3 Tage gepackt, schönes Hotel und fleißig gearbeitet. Mir gefiel es dort so gut, dass ich bei den nächsten Geschäftsreisen ein paar Tage dran gehangen habe und von dort aus remote meine Firma gesteuert habe.

Als der Auftrag beendet war, hatte ich mich in die Insel und das bessere Wetter verliebt. Einmal im Monat war ich erst für 1 Woche dort und dann wieder zurück, später 2 Wochen im Wechsel. Ich erlebte, wie gut ich von Mallorca aus alles erledigen konnte.

Da es im Winter auch auf Mallorca frisch ist, wagte ich den nächsten Schritt: den Winter über auf die andere Seite der Weltkugel. Panama, Australien, Bali…. mindestens für 2 – 3 Monate.

Während dieser Zeit habe ich schrittweise alle Firmen-Prozesse digitalisiert. Eine Sache habe ich allerdings damals nicht gemacht: in Video-Konferenzen oder Telefonaten meinen Kunden erzählt, wo ich gerade bin.

Auch gab es durchaus interne Widerstände. Eine Redaktionskonferenz (ein kreativer Prozess) via Video? Doch es klappte hervorragend.

So habe ich auch meine Freunde und Familie gepflegt und auch wenn es Anfangs vielen komisch vorkam. Es funktionierte und ich glaube, niemand fühlte sich vernachlässigt.

Es gab auch Neider. Einmal sagte ein Geschäfts“freund“: „Mich hat jemand gefragt, ob die Gordelik überhaupt noch arbeitet“. Natürlich hatte ich Angst, dass die Reputation meiner selbst und meiner Firma darunter litt. Das war natürlich Wasser auf die Mühlen. Fakt war: meine Auftragslage brach nicht ein. Aber wie gesagt, auch nur ein engerer Kreis an Menschen, wusste vom meinem Nomadentum.

Da ich immer seltener in Deutschland war, organisierte ich alles so, dass „mein Besitz“ (Haus, Garten, Auto, Geschäftsräume…) gepflegt und gewartet wurden.

Mir gab es ein gutes Gefühl, die Sicherheit „Zuhause“ einerseits zu haben. Andererseits genoss ich es jedoch auch, nur mit einem Rucksack durch ein Land zu reisen und genau nur das zu mieten, kaufen oder leihen, was ich gerade brauchte.

Dass dies erst der Anfang einer viel intensiveren Reise war, ahnte ich damals noch nicht.

Davon erzähle ich mehr in Teil 2. Bleib dran!

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