Vernetzer – Winfried Hagenhoff

2020-11-27T17:53:57+01:0020. Februar 2013|Tags: , |

Wie sind Sie vernetzt und wo knüpfen Sie neue Kontakte?

In so langer Zeit ergeben sich natürlich sehr viele Kontakte. Und immer noch ergeben sich neue Kontakte meist im Geschäftsalltag. Früher – bis etwa 2001, als die Internetblase platzte – waren es internationale Kongresse, wie ESO- MAR, wo man sich vernetzte. Das ist heute deutlich weniger geworden: Die Kongressreisen sind sehr zeit- und kostenaufwendig geworden und die Veranstalter lassen sich den Networking-Effekt teuer bezahlen. Wenn ich heute zu Messen und Kongressen gehe, dann wegen der Aussteller, kaum noch wegen des Fachvortragsprogramms. Dagegen haben für mich Online-Netzwerke wie Xing und LinkedIn stark an Bedeutung gewonnen. Dort habe ich zwar hunderte Kontakte, aber darunter sind sehr viele, mit denen ich selten zu tun habe. Die Plattformen haben also durchaus eine Merkfunktion. Gut finde ich die XING-Offline-Veranstaltungen, zum Beispiel die Xing Rotating Dinners hier in München, wenn wir neue Mitarbeiter suchen. Das sind gute Gelegenheiten, potenzielle Mitarbeiter sehr schnell persönlich kennenzulernen, und das ist ein kreativer Weg neben der üblichen Strategie mit Stellenanzeigen beziehungsweise Headhuntern.

Wer sind für Sie vorbildliche Vernetzer?

In unserer Branche gehören dazu sicher die Kollegen wie der langjährige Vorstandsvorsitzende des BVM (Berufsverband Deutscher Markt- und Sozialforscher) Wolfgang Dittrich oder Hartmut Scheffler, Vorstand des ADM (Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute). Mit dem Engagement in den Verbänden und dem Organisieren der branchenbezogenen Veranstaltungen tragen sie entscheidend dazu bei, den richtigen Rahmen zu setzen – und tragen so bei zu einer vernünftigen Balance zwischen Offline-Kontaktpflege und -gewinnung und der höchst individuellen Kontaktarbeit online. Unsere Branche ist forschend tätig – und Forschung braucht vor allem den fachlichen Austausch und die Ideen aus vielen Kontakten. Das stimuliert die Qualität unserer Arbeit.

Gelingt es Ihnen, Privat- und Berufsleben zu vernetzen?

Ja, ich denke schon. Ich bin zum Beispiel Mitglied in einem Charity Club. Das ist zwar eher ein privates Engagement, aber dort bekomme ich durch die anderen Mitglieder interessante Anregungen aus den verschiedensten Berufsfeldern und Branchen. Da ergeben sich tolle Anknüpfungspunkte. Ansonsten halte ich ganz bewusst Berufliches von zu Hause fern; das ist mir im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden.

Wer oder was ist Ihr ganz persönliches Auffangnetz?

Mein Auffangnetz teilt sich klar in Familie und Beruf. Für alle privaten Dinge sind die Familie und gute Freunde mein Auffangnetz. Und ich habe enge berufliche Freundschaften, Menschen, mit denen ich meine und deren beruflichen Anliegen und Herausforderungen intensiv berate.

Winfried Hagenhoff ist Geschäftsführer von TNS Infratest in München. Die WPP-Tochter TNS zählt zu den weltweit führenden Anbietern für Markt- und Sozialforschung. Winfried Hagenhoff, der laut LinkedIn gern kleine Flugzeuge fliegt und laut Xing immer neue Anregungen sucht, kennt die Marktforschung aus dem Effeff – er startete 1985 bei Infratest Burke, war zwischendurch Marktforschungschef der Lufthansa und ist seit 1996 bei TNS Infratest.

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