In der Redaktionskonferenz zu dieser Ausgabe haben wir schnell festgestellt: Jeder und jede im vernetzt!-Team versteht unter „Elite” etwas anderes, weshalb die Diskussionen zu dieser Ausgabe hitzig waren und wir teilweise erst mal kräftig aneinander vorbeigeredet haben. Auf einen Nenner war nicht zu kommen. Drum haben wir Ihnen hier einfach mal aufgeschrieben, was wir von der vernetzt! Redaktion jeweils unter „Elite” verstehen.
„Unter Elite verstehe ich einen geringen Teil der Gesellschaft, der sich durch Macht oder Reichtum einer bestimmten elitären Gruppe zugehörig fühlt und sich von der Masse (Normalbürger) unterscheidet. Somit ist Elite in meinen Augen eher ein sozialer Stand als ein erarbeiteter.”
Sabine Esters, Koordination
Iris Gordelik, Herausgeberin vernetzt! Magazin
„Beim Begriff Elite denke ich zuerst an die Formulierung „die da oben“. Eliten sind die Spitze in einem System oder einer Gruppe. Etwa in Wissen, Bildung, Macht, Geld oder Fähigkeiten, die begehrt sind. Wie zum Beispiel im Sport oder in der Kunst. Und Eliten brauchen ein Volk, Fans oder Anhänger, um wirken zu können. Jahrhundertelang waren Eliten unangetastet und unerreichbar. Dieser Mythos bröckelt mehr und mehr. Insbesondere durch die Stimmkraft per Internet. Genau auf dieser nicht mehr aufzuhaltenden Entwicklung beruhen meine Erwartungen: Transparenz und zielgruppengerechte Kommunikation sowie Authentizität und Vorbild.
Vera Hermes, Redaktionsleitung vernetzt! Magazin
In der Geschichte ist der Begriff „Elite” oft missbraucht worden. Wohl schon deshalb sind viele Menschen Eliten gegenüber offen skeptisch – andererseits scheint es aber eine heimliche Sehnsucht danach zu geben, einer Elite anzugehören. Nicht umsonst gibt es Eliteeinheiten, Eliteuniversitäten und, ja, ElitePartner. Eliten sind für mich in der Idealvorstellung hochgebildete, integre, tolerante, offene, klug handelnde, friedliebende, verantwortungsbewusste und anständige Menschen, die zum Wohle aller vorausdenken und dafür Sorge zu tragen versuchen, dass es auf dieser Welt möglichst vernünftig zugeht. Dann gibt’s da natürlich noch die Vermögens- und Machtelite (Familie Trump), die Herkunftselite (Prinzen, Prinzessinnen und alle, die sich qua Familie so fühlen) oder – ganz schlimm – selbsternannte politische Eliten (in der Regel sehr weit rechts), die nicht zum Vorbild taugen.
Thomas Hohlfeld, Redaktionsbeirat
„Früher haben mir Eliten geholfen, erwachsen zu werden. Jede Elite war per se erst mal etwas, an dem man sich reiben konnte, und im Zweifelsfall war ich sowieso dagegen. Später waren dann Eilten die, die Einfluss auf meine Karriere oder mein Leben hatten, da wurde der Blick differenzierter. Heute schaue ich eher auf die einzelnen Puzzleteile der Eliten, manches bewundere ich, manches lehne ich ab, einiges versuche ich mir zu eigen zu machen. Elite ist eigentlich keine Person mehr, sondern es sind Eigenschaften, die diese Elite auszeichnen. Man wird wohl älter.”
Alin Poetzsch, Layout
„Elite ist eigentlich immer das Höchste vom Höchsten, daher die Besten, die Fähigsten und die Klügsten. Sie sind eine Gesellschaft oder auch ein einflussreicher Kreis, der an der Spitze steht und dabei besondere Vorzüge genießt. Dennoch haben sich die Eliten meist die Positionen selbst verdient, ob dank der besten Schule, Ausbildung, Eltern – oder einfach, weil sie was im Köpfchen haben.”
Ann-Christin Zilling, PR und Corporate Identity
„Elite ist für mich der, der ganz vorne die Laterne trägt. Mein Anspruch an die Elite ist, den Schein der Laterne nicht auf sich selbst zu richten, sondern aus Dankbarkeit dafür, dass man die Laterne tragen darf, dafür zu sorgen, dass die hinter einem gut vorankommen. Wer Elite bleiben und nicht erstochen werden möchte, sollte jemanden bei sich haben, der ihn daran erinnert: „Bedenke, dass du ein Mensch bist.” Das wussten schon die Römer.
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